Interkulturelle kommunikative Kompetenz als ein Element in MA2The TE AMO
Einleitung
Beim
Lesen des Reports von
besuchenden Lehrern und Studenten im COMENIUS-Projekt wird es sehr
schnell offensichtlich, dass die Probleme, die während des
Besuches auftreten, sehr selten durch einen Mangel and sprachlicher
oder mathematischer Kompetenz entstehen. Es ist ein generelles
Merkmal, dass das, was die Studenten und Lehrer wirklich überrascht,
mehr eine Frage von Unterschieden in der (Schul) Kultur ist als
Unterschiede in der Art, wie Mathematik unterrichtet wird. Dies
bedeutet, dass jemand zwar kompetent in der Kommunikation sein kann –
ist sprachlich, pragmatisch und strategisch kompetent – ohne
aber erfolgreich mit Leuten einer anderen Kultur kommunizieren zu
können. Zur gleichen Zeit ist es wichtig sich vor Augen zu
halten, dass es nicht so etwas wie eine nationale Kultur gibt. In
jedem Land gibt es mehrere Kulturen. In vielen Fällen ist es so,
dass das einzige Gemeingut der Staatsbürger eines bestimmten
Landes die Sprache ist und sogar das stimmt nicht immer.
Als
Konsequenz ist es offensichtlich, dass
es nicht ausreichend ist, Fakten über ein Land zu kennen –
so wie früher gedacht wurde – um einen Dialog zwischen
zwei oder mehreren Personen von verschiedenen Kulturen zu
gewährleisten. Was zu besitzen wichtig ist, ist interkulturelle
kommunikative
Kompetenz.
Gemäß
Michael Byram beinhaltet interkulturelle Kompetenz folgende Elemente:
Einstellung:
Neugier und Offenheit, Bereitschaft, Zweifel über andere
Kulturen und Überzeugung bzgl. der eigenen beiseite zu setzen.
Kenntnis:
von sozialen Gruppen und deren Produkte und Praktiken in der eigenen
und in der des Landes des Gesprächpartners und von den
allgemeinen Prozessen der gesellschaftlichen und individuellen
Interaktion.
Fähigkeit
des Interpretieren und
des Erkennens von Zusammenhängen: Talent, ein Dokument oder ein
Ereignis einer anderen Kultur zu interpretieren, zu erklären
und mit eigenen Dokumenten in Zusammenhang zu bringen.
Fähigkeit
der Entdeckung und Interaktion:
Talent, neues Wissen über eine Kultur und kulturelle Praktiken
zu sammeln und Talent, Kenntnis, Einstellung und Fähigkeiten
unter dem Stress von Echtzeit-Kommunikation und Interaktion.
Kritisches
kulturelles Bewußtsein/politische Erziehung:
Talent, kritisch und aufgrund von expliziten Kriterien, Praktiken
und Produkten der eigenen und anderen Kulturen und Länder.
Mit
den Trainingskursen in diesem
COMENIUS-Projekt haben wir versucht, Lehrern und Studenten zu
helfen, Wissen und
zu einem gewissen Grad auch die Fähigkeiten des Interpretieren
und des Erkennens von Zusammenhänge zu erlangen. Die Entwicklung
einer Sprache, die speziell dazu benutzt wird, um Mathematik zu
unterrichten, war auch ein wichtiger Teil dieser Kurse.
Wir haben den Teilnehmern toolboxes mit nützlichen Ausdrücken
und einige sehr allgemeine Regeln bzgl. des Auftretens bei der
Kommunikation mit Leuten einer anderen Kultur zur Verfügung
gestellt.
Um
die anderen Elemente der interkulturellen Kompetenz zu erlangen,
scheint es notwendig zu sein, das was Claire Kramsch
“einen dritten Platz” nennt zu finden, was bedeutet, dass
beide Gesprächspartner aus ihrer eigenen Kultur heraustreten und
einen Platz finden, wo es möglich ist, den anderen
unvoreingenommen zu treffen und Stereotypen zu vergessen und deshalb
fähig sein, einen Dialog zu eröffnen, in welchem beide
Teilnehmer als menschliche Wesen entwickeln und fähig werden,
über ihre eigene Kultur nachzudenken.